In der gerichtlichen Praxis sehen wir Parteien, die sich nach einer jahrelangen Verstrickung in einem oder mehreren Verfahren in Einem einig sind: Dass sie einen anderen Weg der Konfliktlösung hätten wählen sollen. Weil diese Form der Auseinandersetzung ihnen Nerven, Lebenszeit und Lebensqualität geraubt hat. Von den finanziellen Folgen ganz zu schweigen.

In unserer Mediationspraxis sehen wir Parteien, die den Entschluss zu einer außergerichtlichen Lösung ihres Konflikts gefasst und eine Reihe komplexer Themen zu lösen haben. 

Paare beispielsweise, denen die bevorstehende Trennung, das Scheitern ihres Lebensplans und der Blick in die Zukunft zu schaffen machen. 

Paare, die emotional belastet sind und die Angst vor der Zukunft haben. 

Oder wir sehen Parteien, die über den aktuellen Konflikt hinaus weiter geschäftlich oder privat miteinander verbunden bleiben. Die deshalb eine konstruktive, zukunftsorientierte Lösung anstreben.

Diese Personen schaffen es nach einigen Wochen der Mediation, für sich und ihre Umgebung eine gute und dauerhafte Lösung für die Zukunft erarbeiten. Mediation ist überall dort das Mittel der Wahl, wo es auch künftig miteinander zusammenzuarbeiten gilt, wo weiterhin Beziehungen oder Anknüpfungspunkte bestehen bleiben. Sei dies in einem Unternehmen, sei dies in einem wohnrechtlichen Umfeld oder beispielsweise in der Nachbarschaft. Speziell trifft dies auf familiäre Konflikte, Trennungen und Scheidungen zu. Hier gilt es, auch weiterhin eine tragfähige Beziehung zu erhalten, Brücken nicht abzubrechen, gut gemeinsam Eltern zu bleiben. Mediation und Beratung hilft in all diesen Fällen eine, gute und tragfähige Lösungen für die Zukunft zu finden. Dadurch können sich die Parteien auch emotional wieder ihrem künftigen Leben widmen. Sie ersparen damit sich und ihren Kindern eine jahrelange gerichtliche Auseinandersetzung.

Worin liegt nun der Unterschied zwischen jenen Fällen, in denen sich die Parteien in lange, gerichtliche Auseinandersetzungen verstricken und solchen, in denen die Parteien durch eine erfolgreichen Mediation zu einer guten und einvernehmlichen Problemlösung gelangen. Der Unterschied liegt in dem (Nicht-)Wissen um das Defizit, das gerichtlichen Entscheidungen eigen ist. Auch in dem verdrängten Wissen, dass gerichtliche Entscheidungen den Parteien ihren Handlungsspielraum nehmen. Und in dem fehlenden Bewusstsein, dass gute und lebbare Lösungen vor allem eines voraussetzen, nämlich die Fähigkeit:

• zur Bereitschaft, die eigenen Bedürfnisse und die der übrigen Beteiligten zu analysieren

• zur Bereitschaft, sich einer umfassenden, oft interdisziplinären Beratung zu unterziehen und gute Lösungsmöglichkeiten wenn nötig auch im Team zu erarbeiten 

• zur Bereitschaft, sich die Zeit und Ruhe zu nehmen, die eine gute Lösung benötigt

• zur Bereitschaft, ressourcenbewusst zu handeln, sich also auch den denkbar ungünstigsten Einsatz an Zeit, Einsatz und Kosten eines gerichtlichen Verfahrens vor Augen zu führen

• zur Bereitschaft, Eigenverantwortung zu übernehmen

• zur Bereitschaft, auch den übrigen Beteiligten eine gute Lösung zu gönnen

 

Die Aufgabe für uns als Mediatoren besteht darin, Sie auf diesem Weg zu begleiten, Sie umfassend über die unterschiedlichen Möglichkeiten zu beraten und Ihnen einen geschützten und vertrauten Rahmen für die gemeinsame Arbeit zu bieten.  Ihnen dabei zu helfen, die jeweiligen Bedürfnisse zu definieren und Alternativszenarien aufzuzeigen. Ihnen sodann Hilfestellung bei der Erarbeitung von Lösungsoptionen zu bieten und schließlich dabei zu helfen, zu einer gemeinsamen Vereinbarung zu gelangen. Diese gemeinsame Arbeit ist intensiv und anstrengend. Sie ist gleichzeitig die einzige verlässliche Möglichkeit, zu einem guten, raschen und kostengünstigen Ausgleich zu gelangen.